Ab dem 1. Mai wird die bundesweit geltende BioAbfV §2 verschärft

veröffentlicht am 02.05.2025
1[1]

Ab dem 1. Mai 2025 wird die bundesweit geltende Bioabfallverordnung verschärft.

Demnach darf der gesamte Bioabfall dann nur noch 3 Prozent Störstoffe (max. 1% Plastik) enthalten.

Stark verunreinigter Biomüll kann nicht zu Kompost verarbeitet werden. Solch verunreinigter Bioabfall kann nur noch teuer und unökologisch verbrannt werden. Die Kosten hierfür tragen letztendlich alle Gebührenzahlenden.

 

Betroffen sind zunächst die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsanlagen. Diese Anlagen sind ab Mai verpflichtet, die Störstoffe noch genauer zu kontrollieren und zu dokumentieren. Wird der Grenzwert überschritten, müssen sie den Bioabfall ablehnen.

Kein Kompost. Keine Bioenergie. Stattdessen: Restmüllverbrennung.

 

Was passiert mit auffällig gewordenen Biotonnen?

Vor diesem Hintergrund werden auch die Kommunen jene Biotonnen, die im Rahmen der Regelsammeltouren entsprechend aufgefallen sind, stehen lassen. Fehl befüllte Biotonnen müssen dann vom betroffenen Haushalt entweder nachsortiert werden oder dieser beauftragt eine kostenpflichtige Sonderleerung als Restmüll am Termin der regulären Restabfallleerung. Sonderfahrten wegen fehl befüllter Biotonnen finden nicht statt.

 

Warum sind Störstoffe so problematisch?

Der Bioabfall aus dem Kreis Soest wird in dem Kompostwerk in Anröchte und in der Kompostierungsanlage in Werl verwertet. Durch Vergärung und Kompostierung entsteht bereits nach mehreren Wochen wertvoller Kompost, der von Landwirten aus der Umgebung auf den Feldern ausgebracht wird, von Erdenwerken als Torfersatz abgenommen wird und auch von Hobbygärtnern als Bodenverbesserer geschätzt wird.

 

Je mehr Störstoffe im Biomüll landen, desto häufiger wird er als Restmüll entsorgt. Das führt zu weniger Recycling, weniger Kompost, weniger Energie und höheren Entsorgungskosten – und diese Kosten werden am Ende über die Müllgebühren an alle weitergegeben.

Das bedeutet: Wird schlechter getrennt, wird es für alle teurer. Oder aber: wird deutlich besser getrennt, kann es für alle günstiger werden.